Neuraltherapie nach Huneke

Die internationale Schmerzgesellschaft definiert den Schmerz als „ein unangenehmes Sinnes- und Gefühlserlebnis“.

Es gibt vielfältige Schmerzvarianten, dabei sind Schmerzen meistens Begleiterscheinungen von Krankheiten. Schmerzen dienen als Warnsignal und sollen den Körper schützen und sind somit ein unverzichtbarer Bestandteil der menschlichen Sinneswahrnehmung.

Körperliche Schmerzen gehen oft mit einer akuten Verletzung oder einer Erkrankung einher. Kommt es zu einer Gewebeverletzung, werden sog. Sinnesrezeptoren (Nozizeptoren) aktiviert, die fast im gesamten Körper verteilt sind, diese leiten den Schmerz zum Gehirn weiter. Hier werden die Schmerzsignale verarbeitet und bewusst wahrgenommen und der entsprechenden Körperregion zugeordnet. Der Prozess der Schmerzweiterleitung ist sehr komplex und ich beschränke mich hier auf das, meiner Meinung nach, Wesentliche zum Schmerzverständnis.

Der Weg vom Ort der Verletzung bis zum Gehirn verläuft über verschiedene Nervenzellen und Botenstoffe, welche im Stammhirn und im Rückenmark miteinander verschaltet sind. Das Gehirn kann in diese Signalübertragung eingreifen und somit die Schmerzwahrnehmung beeinflussen. Die Schmerzintensität hängt also nicht nur von der Ausprägung der Gewebeverletzung ab.

Es gibt vielfältige Arten von Schmerzen.

  • Akute Schmerzen sind meistens sinnvoll, da dieser Schmerz das Symptom einer zugrundeliegenden Gewebeschädigung ist und somit als Schutzfunktion dient. Sie können aber chronisch werden, wenn man sie nicht ausreichend behandelt.
  • Chronische Schmerzen bestehen laut Definition über mindestens drei bis zwölf Monate und sind häufig das Symptom einer chronischen Erkrankung mit permanentem Gewebeschaden. Sie beeinträchtigen die Lebensqualität unzähliger Menschen und können zu einer eigenen Erkrankung werden.
  • Aufgrund von Veränderungen an den Nozizeptoren kann es zu Veränderungen der Schmerzweiterleitung kommen und der Schmerz kann sich verselbständigen und zum eigenen Krankheitsbild werden.

Schmerzen sind vollkommen subjektive Sinneswahrnehmungen und es ist wichtig, jeden Betroffenen ernst zu nehmen. Hier ist gerade das ausführliche Gespräch wichtig, in dem der Patient die Art und Intensität der Schmerzen anhand einer Schmerzskala beschreibt.

Schmerzen können unterschiedlich behandelt werden. Entweder peripher (am Ort des Geschehens) oder zentral bei der Weiterleitung und Verarbeitung der Schmerzsignale. Hier können verschiedene Medikamente seitens der Schulmedizin eingesetzt werden.

Neben Medikamenten gibt es verschiedene weitere Therapiemöglichkeiten wie die Bewegungstherapie, die Physiotherapie, die manuelle Therapie, die Enzymtherapie und auch die Neuraltherapie.

Bei der Neuraltherapie können mit Hilfe einer Injektion eines örtlichen Betäubungsmittels in die Haut Funktionsstörungen des gesamten Organismus gelöst werden, das Nervensystem kann gedämpft oder aktiviert und somit die Selbstheilungskräfte aktiviert werden.

In der Neuraltherapie wird zwischen Segmenttherapie und Störfeldtherapie unterschieden.

In der Segmenttherapie wird davon ausgegangen, dass innere Organe sich auf bestimmten Segmenten (Dermatome) der Haut wiederfinden und diese mit den entsprechenden Nerven in Verbindung stehen. In dieses Segment wird dann intrakutan (in die Haut) das Lokalanästhetikum gespritzt, dabei bildet sich eine kleine Quaddel. Das Anästhetikum erreicht über den Nerv das entsprechende Organ und kann zur sofortigen Schmerzlinderung führen.

Bei der Störfeldtherapie geht man davon aus, dass im gesamten Körper Störfelder wie frühere Verletzungen und Narben als chronische Entzündungsherde entstehen können. Diese Irritationen können Dauerreize an zum Teil weit entfernte Körperstellen senden und hier zu Schmerzen führen. Wirkt dann das Anästhetikum, können sich die Beschwerden schlagartig bessern.

Die Neuraltherapie kann bei akuten sowie gerade auch chronischen Schmerzen eingesetzt werden.

Nähere Information und Kontraindikationen besprechen wir in einem Beratungsgespräch.